Einführung
Was bedeutet Digitalisierung?
Die Digitalisierung der Arbeitswelt ist in vollem Gange – auch im Handwerk. Doch ein einheitliches Verständnis, was dies konkret bedeutet, gibt es kaum. Die Bedürfnisse und Erfahrungen der Betriebe sind zu unterschiedlich. Trotzdem gibt es Gemeinsamkeiten, typische Hürden und erprobte Lösungen. Sie zu kennen, macht Digitalisierungsprojekte einfacher.
Digitalisierung ist Technologie plus Veränderung
Digitalisierung bezeichnet die Veränderung, die durch die Verwendung von digitalen Technologien in allen Lebensbereichen stattfindet. So weit, so allgemein. Doch hilft Betrieben diese Definition im Alltag weiter? Ja, wenn sie genauer hinschauen. In ihr sind nämlich bereits die großen Felder genannt, auf denen sich der Erfolg oder Misserfolg eines Digitalisierungsprojekts entscheidet. Erstens ist Digitalisierung eine Frage der Technologie. Betriebe setzen neue Hard- und Software ein, um Prozesse zu verschlanken, Fehler auszuschalten oder der Kundschaft neue Services zu bieten. Zweitens ist Digitalisierung jedoch auch eine Veränderung, die nicht technisch, sondern nur auf zwischenmenschlicher Ebene zu bewältigen ist – und das begreifen viele Betriebe erst, wenn sie bereits mitten im Digitalisierungsprojekt stecken.
Erfahrungen aus dem Handwerk
Dass beide Felder – Technologie und veränderte Anforderungen an die Mitarbeitenden – bei der Digitalisierung eine gleichberechtigte Rolle spielen, wird vielen Handwerksbetrieben in der Rückschau klar. Es prägt jedoch auch die Erwartungen, mit denen Betriebe eine digitale Veränderung angehen. In den Befragungen für das Forschungsprojekt „Digiwerk“ verbanden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Digitalisierung mit bestimmten Schlagworten: Besonders häufig genannt wurden die Themen „Smart Home“, „schlanke Prozesse“, „papierloses Büro“ oder „Transparenz in der EDV (Elektronischen Datenverarbeitung)“. Gleichzeitig waren sich die Befragten bewusst, dass Digitalisierung eine (unerwünschte) Veränderung darstellen kann und in den Alltag eingreift. Diese Einschätzung war geprägt von der eigenen Erfahrung mit digitalen Technologien, beispielsweise Smartphones: Der Möglichkeit, permanent erreichbar zu sein und E-Mails abzurufen, folgte das Gefühl, permanent erreichbar sein zu müssen. Diese Situation kann zu Belastungen und Stress führen.
Digitalisierung: Vorteile nutzen, Hürden überwinden
Es ist bereits viel gewonnen, wenn sich Betriebe diese Zusammenhänge klarmachen, bevor sie ein Digitalisierungsprojekt angehen. Denn die Herausforderungen lassen sich in der Regel gut managen: In unserem Bereich IT-Projekte im Betrieb finden Sie Ideen und Tipps, wie Sie die technische Seite Ihres Digitalisierungsprojekts in den Griff bekommen. Der Bereich Team und Veränderung gibt Anregungen, wie Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Beste aus der Situation herausholen. So fangen Sie mögliche Belastungen auf und nutzen die Chancen, die Digitalisierung dem Handwerk bietet.
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