Überblick

Was bedeutet Digitalisierung für Handwerksbetriebe?

Wo es Daten oder immer gleiche Arbeitsabläufe gibt, lässt sich eine ganze Menge digitalisieren. Doch ist die vollständige Digitalisierung eines Unternehmens sinnvoll? Wer die Vorteile neuer Technologien für sich nutzen möchte, sollte den Blick auf die Prozessoptimierung richten. So lässt sich etwas, das gut läuft, noch effizienter abbilden.

Digitalisierung ist kein Selbstzweck

Für die allermeisten Betriebe ist Digitalisierung nicht das Ziel des unternehmerischen Handelns. Denn ein Handwerksunternehmen verdient sein Geld mit der Erbringung seiner handwerklichen Leistung. Im SHK-Handwerk ist das in der Regel der Bau von Bädern und Heizungen und deren servicemäßige Betreuung. Einige der verbauten Produkte werden allerdings zunehmend digitaler.

Digitalisierung soll im Handwerk vor allem dabei unterstützen, die Leistung schnell, gut und zuverlässig zu erbringen. Dabei geht es um die systematische Erarbeitung der Abläufe für alle Aufgaben.

Zielgruppen der Digitalisierung

Im Zentrum aller Überlegungen stehen die Kundinnen und Kunden mit ihren Wünschen und Bedürfnissen. Diese sind von einer zunehmend digitalen Welt geprägt: Sie kaufen in Internetshops ein und buchen ihren Urlaub online. Das beeinflusst, was sie von der Zusammenarbeit mit den Handwerksbetrieben erwarten.

Nicht weniger wichtig sind die Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das gilt ganz besonders in einer Zeit des immer dramatischer werdenden Fachkräftemangels. Qualifizierte und motivierte Beschäftigte stellen hohe Anforderungen an ihre Tätigkeit. Dazu gehören klare Prozesse und moderne digitale Werkzeuge.

Eine dritte Zielgruppe sind die Unternehmensinhaberinnen und -inhaber. Denn jeder Betrieb muss wirtschaftlich arbeiten, um seine Kosten zu decken und Gewinn zu erwirtschaften. Auch dafür sind schlanke und effiziente Prozesse zwingend notwendig.

Ansatzpunkt Prozessoptimierung

Gleichgültig, welche Zielgruppe ein Betrieb bei der Digitalisierung im Blick hat: Die Anforderungen verlangen meist ein Denken in Arbeitsabläufen. Es geht um die Bereitschaft, Prozesse besser zu machen, als sie es sind. Um es auf den Punkt zu bringen: Gelungene Digitalisierung setzt klare, zielführende Prozesse voraus. Der frühere Vorstandschef von Telefonica Deutschland, Thorsten Dirks, hat es vor einigen Jahren in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung treffend formuliert: „Wenn Sie einen Scheißprozess digitalisieren, dann haben Sie einen scheiß digitalen Prozess.“ Die Aussage lässt sich ergänzen: Wenn Sie ohne klare Prozesse digitalisieren, geben Sie zwar Geld für Hard- und Software aus, erreichen aber keine wirkliche Effizienz. Formeln wie „Tablet statt Aktenordner“ greifen daher zu kurz. Sie beschreiben Digitalisierung als Vorgang, bei dem Betriebe analoge Medien durch digitale ersetzen – es geht jedoch um viel mehr.

Vor diesem Hintergrund gibt es Digitalisierungsmaßnahmen in unterschiedlichen Bereichen: im Büro oder auf der Baustelle, in der Buchhaltung oder im Vertrieb, bei der Auftragsannahme oder der Auftragsabwicklung. Immer wird es mehr oder weniger darum gehen, den Prozessgedanken zu verfolgen und wichtige Teilprozesse darzustellen.

In vielen Fällen steht die effektive Nutzung einer branchenintern genutzten Software im Mittelpunkt: Sie ist erfahrungsgemäß das Herzstück der Digitalisierung im SHK-Handwerk. Daneben spielen Lösungen mit ergänzender Software eine Rolle, häufig in Form von progressiven Web-Apps. Sie werden aktuell nahezu im Wochenrhythmus vorgestellt und erweitern die Branchensoftware für Teilgebiete.

Nach der Digitalisierung ist vor der Digitalisierung

Digitalisierung ist nie abgeschlossen, sondern ein fortlaufender Prozess. Die Liste der Digitalisierungsprojekte in einem Betrieb wächst im Laufe der Zeit, weil neue Hardware, neue Internetdienste und Software-Updates neue Möglichkeiten schaffen. All das verlangt von einem Unternehmen, dass es seinen Digitalisierungsstatus ständig überprüft und bei Bedarf anpasst oder weiterentwickelt. Diese Website möchte dabei unterstützen – und IT-Projekte sinnvoll begleiten.

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